Gebet

O du, mein Herr, lass nicht versinken
Mich im Strudel wilder Wellen,
O du, mein Herr, lass nicht ertrinken
Mich in diesem kalten Quellen,
O du, mein Herr, o lass mich steigen
Auf aus diesem schwarzen Wasser,
O du, mein Herr, o lass mich zeigen,
Dass ich nicht greifbar bin dem Hasser,
O du, mein Herr, o lass mich schaffen
Das, was ich dir schuldig bin,
O du, mein Herr, lass nicht erliegen
Mich des Menschenfeindes Waffen,
Gib meinem Leben einen Sinn!

27.10.1996

Ein Blitz

Ein Blitz hat mich verschlungen
Und mich im Geist durchdrungen,
Auf dass ich heller strahle
Als finst’re Todesnacht.
Wie konnt’ ich’s vorher wissen,
Wie konnt’ ich’s vorher ahnen,
Dass plötzlich aufgerissen
Ein Spalt mir zeigte Bahn
In labyrinth’nem Schacht.

Und nun, nun muss ich wandern
Von einer Seel’ zur andern,
Auf dass er Früchte trage,
Der junge Rebenspross.
Wie sollt’ ich’s jetzt erkennen,
Wie soll ich’s vorher sehen,
Ob Blitz wird weiterbrennen
Und um die Welt noch gehn,
Ob stark mein Flügelross!

12.11.1999

Blitzschein

Ein Blitz ist mir erschienen,
Der in mir weiterbrennt –
Dem Leben muss nun dienen,
Damit man ihn erkennt.

Ein Leben wär’ zu lange
Für einen Blitzesschein,
Meint ihr, und ’s wird euch bange,
Dass mein Wort sei nicht sein?

Was sind schon achtzig Jahre
Gegen Ewigkeit,
Vom Schoß bis auf die Bahre,
Was ist das schon für Zeit!

Ein einziger geringer
Und kurzer Augenblick,
Ein Schnipsen mit dem Finger,
Ein Uhren-Zeigertick.

Gerade eine Dauer,
So lang, wie Blitzschein währt,
Der von der Wolkenmauer
Zum End’ des Himmels fährt.

In diesem kurzen Leben
Muss tilgen ich die Not:
Gott ist’s allein gegeben,
Er mir mit Scheitern droht.

30.09.2000

Eine Silvesterrüstzeit 1996
(in Köthensdorf bei Chemnitz)

Keinen fand ich wachend,
Als der Schmerz der Welt
Auf meinen Schultern lag.
Keinen fand ich wachend,
Als, vom Blitz erhellt,
Zu Mitternachtesstunde
Bei tiefer Winterkälte
Ich wie ein Dieb erschrak.
Die Christen um mich schliefen,
Ich Heide wacht’ allein.
Sie konnten mir nicht hieven
Vom Hals den Mühlenstein.
Ich wäre schon ertrunken;
Doch dank des Blitzes Schein
Bin kurz ich nur versunken,
Und dieser Blitz ist mein!
Am Tage nach dem Lichtschein
Bekam ich ihre Schrift.
Noch einmal musst’ versinken
Ich dann in Hass und Gift.
Doch lachend kann nun künden:
Die Bibel ist was wert,
Wenn des Lammes Leib
Auf zum Himmel fährt;
Ihr seid vom Leib die Glieder
Und vom Gewächs die Zellen,
Und ich komm’ nimmer wieder;
Wer lebt, der folgt dem Hellen…

31.12.2000

Nur Christus

Christ ist in mir aufgeblitzt,
So sei ich euer Hoffen;
Gott gib, dass meine Tat euch nützt,
Ist auch die Zukunft offen!

Christus leuchtet nun hinfort
Durch Worte, mir gegeben.
Ich schrieb sie auf, und durch das Wort
Weis ich euch Weg zum Leben.

Christi Weisung zur Mission,
Die sei euch neu erteilet –
Das ew’ge Leben ist ein Lohn,
Der alle Wunden heilet.

09.08.2010

Das Ende der Welt

„Der Erdball wird schmelzen, von Hölle verschlungen –
So endet die Welt, wie ich’s hier beschreibe –,
Wenn längst schon die Schreie der Wesen verklungen,
Die fanden für ewig hier doch keine Bleibe!

Der Jahre Milliarden zähl nimmermehr eine,
Bis nichts sich mehr regt auf unsrem Planeten –
Ich sehe nur Wüsten voll glutheißer Steine;
Der Sommer ist nah, das Unkraut zu jäten!“

April 1998

Der Noah-Plan

„Um ihn für alle Zeit zu bannen,
Den Tod will meucheln, den Tyrannen –
Das ist mein Vorsatz jederzeit,
Will leben für die Ewigkeit.

Ein Heer des Geistes soll erstehen;
Und nimmermehr soll es vergehen,
Zu schaffen jenen Pfad so schmal,
Der rettet vor der Höllenqual.

Der mächt’ge Strom der Menschheitstaten
Soll nicht in Feuersbrunst geraten,
Nicht in die Gluten führ’ sein Fall –
Er breche aus ins weite All.

Vom Bilde Noahs lasst euch leiten,
Wie er müsst ihr den Weg bereiten,
So riesenhaft, wie nie erahnt –
Ein Heer des Geistes solch’s nur plant.

Denn nahen einst die Feuersfluten
Und Wolkennacht, dann heißt’s sich sputen,
Zu erretten den Erdenstamm,
Eh’ auch bricht der letzte Damm.

O lasst solch Tat nicht klein euch dünken,
Das Leben hält sich nicht in Strünken,
Das Leben bleibt nur da als Pracht.
Verdammnis hieße ew’ge Nacht.

Drum sammelt euch in Heeresteilen,
Ohn’ im Alleingang zu verweilen!
Das Heer des Himmels stehe auf,
Der „Noah-Plan“ nehm’ seinen Lauf!“

03.07.1999

Frucht falschen Tuns

„Entreiße dich den Alltagsschlingen,
Sonst wird dir nie der Wurf gelingen!
Entwinde dich den Trägheitsbanden,
Denn die das rechte Tun nicht fanden,
Ihr Lied wird traurig einst verklingen,
Ihr Gut am alten Ufer stranden…“

22.09.1999

Aufforderung zur Umkehr

„Ihr verprasst, was ist nicht euer,
Ihr verbrennt’s schon jetzt im Feuer;
Was soll dereinst noch bleiben,
Dass nicht das Ende naht?

Ihr verlacht, was euch nicht billig,
Ihr verderbt, was euch nicht willig;
Wollt nicht dem Leben geben,
Was des Lebens ist.

Nicht Erlösung werdet finden,
Euch den Flammen nicht entwinden,
Wenn i h r euch nicht zur Umkehr
Lasst bewegen!

Und allein zum Tor des Himmels
Weist der Reiter jenes Schimmels;
Und sein Reich, das ist das All!“

21.10.1999

Laden in der Kirche

„Solang dort Käufer
Gehen ein und aus,
Nenn’ Räuberhöhle
Ich das Haus.“

17.11.1999

Errettung

„Denn wer soll sonst noch kommen,
Zu retten all die Frommen,
Wenn sie’s nicht selber tun?
Auf Außerird’sche hoffen,
Das wäre schlecht getroffen;
Hört meinen Ratschlag nun!

Ein Noah wird errettet,
Weil er Gefahr erkennt
Und liegt, wie er sich bettet,
Nicht mystisch sich verrennt.
Und Gott gab uns die Technik
Und gab uns Wissenschaft;
Und scheint ein Kind auch schmächtig,
Es wächst heran mit Kraft
Zum Manne, ob zur Frau;
Ein jeder vorher wusst’ es,
Bei Gott, er wusst’s genau.
Es sei, Gott schickt den Tod.

Drum fürchtet euch und bittet,
Wir alle sind e i n Kind;
Und grabt tief aus das Bette,
Solang dies Rinnsal rinnt,
Denn wenns zerteilt versickert,
Eh’ es sein Ziel erreicht,
Dann hilft kein Pfarrer Nickhart,
Dann hilft kein Pfarrer Eichschrein,
Und Hölle nimmer weicht
Zurück vor feuchtem Strom,
Und ewig wird nicht Rom,
Neu nicht Jerusalem.“

22.11.1999

Eckstein

„Die Welt ist feind mir und ist fremd,
Ich hoffe auf euere Taten!
Müsst sorgen nicht um Brot und Hemd
Euch, denen auf Deutsch ich geraten.

Ich gebe euch eine andere Last,
Ich setz’ euch ins Fleisch Todes Stachel;
Nicht weiter sägt am eigenen Ast,
Als Eckstein euch diene ich Kachel.“

14.12.1999

Religion – Opium des Volkes?

„‚Opium für das Volk.‘
Ich lehn’ mich auf dagegen!
Und wer den Glauben molk,
Gewiss war seiner Nichtigkeit,
Den will ich widerlegen.

Zweifel sei ein Dorn
Mir und euch im Auge.
Ernten sollt das Korn,
Das unterdes gediehen ist,
Dass es zum Säen tauge!“

17.12.1999

Fernsehen

„Packt das Fernsehn euch im Nacken,
Fasst es euch an eurer Kehle,
Könnt ihr euer Ränzlein packen:
Bunter Traum lähmt euch die Seele.“

26.12.1999

Grenzen der Hoffnung

„Doch weiß ich, es gibt eine Grenze;
Und hinter ihr lauert der Tod,
Der hofft, dass ihm seine Sense
Beschert eine reiche Ernte,
Dass sein Reich erleidet nicht Not.

Was hilft schon all unser Hoffen,
Wenn Früchte nicht bringt u n s r e Saat;
Zur Saatzeit war alles noch offen –
Der Weg nun schmal, eng die Pforte;
Was bringt uns u n s e r e Mahd?

Der Sämann, er baute auf Wissen,
Wie jeder Gerechte es tut.
Doch wird kluge Schnitter man missen,
Ihr Korn seid, an Todes Sense
Wird rinnen der Menschheit Blut!“

29.12.1999

Aussicht

„Und ist der Sommer endlich da,
So sollt ihr eines wissen:
Es folgen Herbst und Winter nah,
Sonst wär’ die Zeit zerrissen

Und wieder jener Kreis beginnt,
Denn er muss ewig währen;
Und wieder euch das Blut gerinnt
Vor Furcht vor dem Gebären.

Und wieder, wieder wird’s geschehn,
Sonst wäre Glauben Lüge,
Sonst würd’ das Leben untergehn,
Die letzte Stunde schlüge.

Doch nie mehr soll ein Mensch daher
Auf Freiersfüßen kommen
Und tragen an dem Kreuze schwer,
Von dem man Christ genommen.

Denn nimmermehr soll untergehn,
Was meinem Spross entstammet;
Ich sag’s – und so soll es geschehn –,
Damit dein Herz entflammet.

Es soll’n Millionen deiner Art
Dem Himmelsrufe folgen;
Und so spricht meine Gegenwart:
Dem Himmelsrufe folge!“

06.03.2000

Ziel

„Ich will euch fort hier treiben
Hin zu den saft’gen Weiden,
Zu den lebend’gen Quellen!
Wer brennen will, soll bleiben;
Wer leben will, muss scheiden,
Dem Feuer folgt das Dunkel,
Wer lebt, der folgt dem Hellen.“

27.08.2000

Himmel und Hölle

„Ich will euch ins Weltall treiben,
Nur im Himmel liegt das Glück.
Euch wird bald schon Tod entleiben.
So bedenkt wohl, was ihr tut,
Denn die Seele bleibt zurück.

Eure Taten sind die Seele,
Bleiben da, wenn ihr einst sterbt.
Darum ich auch nicht verhehle:
Himmel, Hölle bleiben doch,
Wenn im Grabe ihr verderbt.

Himmel birgt die neue Erden,
Hölle heißt der Sonne Sturm,
Dem sie nicht entkommen werden,
Seelen, die nicht Früchte trugen,
Feuer und die Finsternis
Sind ihr nie mehr toter Wurm.

Darum sollt ihr danach trachten,
Dass ihr dient dem Himmelreich.
Glücklich, die sich vorsah’n, wachten,
Als ich in der Welt erschien –
Doch das Reich kommt nicht sogleich.“

24.09.2000

Auftrag

„Bilder sollt ihr malen –
Berührt von meinen Strahlen –,
Die mich im Flugzeug zeigen,
Auf dass ihr Haupt die neigen,
Die sonst nicht glauben wollen.

So oft schon in den Wolken
Reist’ ich mit Kraft dahin.
Die nur den Glauben molken,
Die woll’n nicht diesen Sinn.
Doch wollt ihr ’s Heil erlangen,
Dann sucht nicht mehr das Licht.

So malt mich in den Wolken
Auf dem Flug aus Rom
Und über diesen Wolken
Den blauen Himmelsdom.“

12.02.2001

Beginn des Gerichts

„Denn die Gerichtsverhandlung
Begonnen hat am Ort
Über die im Grabe –
Gerechte es verstehen –
Und alle, die noch werden
Über die Erde gehen.
Kein Urteil schon gesprochen;
Kein Urteil schon vollstreckt.
Der Stab noch nicht gebrochen;
Die Glut brennt noch versteckt.
So trete ich an, zu scheiden
Vom Weizen alle Spreu;
Ich hatt’ genug zu leiden,
So fasst mich nimmer Scheu.
So trete ich an, zu scheiden
Die Böcke von den Schafen;
Ich will’s nun nicht mehr meiden,
Denn ruhig kann so schlafen.

Es ist noch nicht entschieden,
Was untergeht, was lebt;
Die Berge nicht am Schmelzen,
Die See noch nicht am Sieden,
Doch mir das Herze bebt,
Denn ich muss zu euch treten
Und worfeln – fort die Spelzen!

Ich rede klare Worte;
Wer’s hört und nicht versteht,
Bleibt draußen vor der Pforte;
Wer’s schluckt, bald mit mir geht.
Ich bin der Weg, welch andrer
Zeigt euch die Lösung auf?
Erkennt an mir die Wahrheit,
Ich nehme es in Kauf.
Und bin ich’s, bin das Leben.
Gelingt’s, bleibt euch das Reich.
Schlägt’s fehl an euren Zweifeln –
So lasst das Glauben gleich!“

19.05.2001

Goldene Regel

„Und ist euch der Himmel das weite All,
Und wollt ihr ein ewiges Reich,
So höret meiner Stimme Schall,
Wenn nicht, sei ich euch gleich.

Wer will ins Weltallreich hinein,
Der muss ihm nützen mehr,
Als dass er schadet ihm. Der Schein
Zählt nichts; der Glaube nur allein,
Der ist eine sich’re Gewähr.

Doch wer mit diesem Himmel bricht,
Dem bleibt nur eine Wahl
Und nur ein Urteil im Gericht –
Der Sonne Flammenqual.“

08.09.2001

Schwert des Geistes

„Schwert des Geistes, das ich bin,
Das die Geister scheidet!
Dem, der folgt mir, geb ich Sinn,
Keinen, wer mich meidet.“

16.02.2008

Denn wie der Blitz im Osten aufflammt und bis zum Westen hin leuchtet, so wird die Ankunft des Menschensohnes sein.

Matthäus 24,27

Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen.

Lukas 17,24

Ein Sinn (II)

Ich bin durch Leipzig gegangen,
Gekommen von einem Fest.
Doch war ich in Schmerz gefangen,
Kein Trost, nicht mal ein Rest.

Da sprach eine fremde Stimme
Mich unvermittelt an,
Und ich in meinem Grimme
Missachtete den Mann.

Er sprach fünf seltsame Worte –
Ein Strohhalm in meiner Not –,
Doch war es der Schlüssel zur Pforte,
Die Flucht heißt hier vorm Tod.

Und mich überkam ein Glühen,
Und nichts, das nicht wurde erfasst;
Gefunden der Sinn meiner Mühen,
Die Suche war fast schon verhasst.

Die Worte, so seltsam sie klangen,
So maßlos ihr Anspruch auch sticht,
Sie stillten doch all mein Verlangen;
Sie leiten wie nächtliches Licht:

„Star treks sind dein Produkt.“
Ach, würdest auch du vom Blitze durchzuckt;
Der Fremde bin ich nun, ich spreche d i c h an!
Vergiss nie die Worte, entweich’ nicht dem Bann!

23.06.1999

Lebenszweck

In einer schlimmen Stunde
In meiner tiefen Not
Ist mir ein Blitz erschienen –
Ich glaubt’, ich wär’ bald tot.

Darauf, am nächsten Tage,
Wurd’ ich der Schrift gewahr –
Bis ich den Blitz erkannte,
Vergingen fast drei Jahr.

Und nun treibt mich ein Fürchten,
Dass ich den Weg verfehle.
Die Angst, ich sei der Falsche,
Zermartert mir die Seele.

Die Auserwählten sammeln,
Mein Lebenszweck soll sein?
Wie soll ich es beginnen,
Ich Mensch bin schwach und klein.

Mich gegen die Vernunft
All meine Triebe treiben,
Der Logik soll ich folgen;
Wer kann den Zwist beschreiben?

Der Logik muss gehorchen,
Um meinen Hals ein’ Stein,
Der bald mich wird ertränken,
Fahr Ernte ich nicht ein.

21.10.2000

Lebensweg

Ein Drache mich verschlingen wollt,
Als ich noch jung und klein;
Doch Marxens Sinn dem Gold nicht galt,
So blieb mein Herze rein.
Mit sechzehn mir ins Leben trat
Italiens grünster Spross;
Da Vinci hieß die fette Saat,
Er nahm mich auf sein Ross.
Ich tauchte in eine andre Welt,
Sie wurde mir traut und nah;
Doch bald war schon der Weg verstellt,
Mit anderen Augen sah
Ich bald die Bilder früher Lieb’ –
Die Flut der Renaissance –,
Der Widerstand der Welt mich trieb
Heraus aus der Balance.
Zu suchen ich begann den Sinn,
Der hinter den Bildern stand;
So zog es mich zur Mystik hin,
Und das war fremdes Land.
Ich suchte, um zu finden Gott,
Und wusste nicht wie und wo;
So fand zuerst ich sein Schafott –
Den Weltbrand lichterloh.
Was soll ich nun sagen, was bleibt zu erklär’n?
So sucht, auf dass ihr findet,
Nur ein Weg hier, dem Brand zu wehr’n,
Und leben wird, wer sich bindet
An diesen Weg so schmal und weit,
So oft habe ihn beschworen.
Jetzt ist noch Raum, jetzt ist noch Zeit,
Bis jetzt ist noch nichts verloren.
So bin ich entrückt nun hin zu Gott,
Den einen Pfad zu lehren,
Der rettet die Menschheit vor seinem Schafott;
Nur dafür sollt ihr mich ehren.
Und als es um mich am schlimmsten stand,
Da senkte herab sich sein Thron,
Ein mystischer Blitz mich mit ihm verband,
Und das ist mein einziger Lohn.

06.05.2001

Einen Propheten wie dich will ich ihnen mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen und er wird ihnen alles sagen, was ich ihm gebiete.

5. Mose 18,18

Die neue Saat

„Meine Spur’n in euren Hirnen
Hinterlassen, brennen ein
Will ich, denn was birgt die Stirnen,
Soll mein Feld, mein Acker sein.

Und so will ich sä’n die Saaten
Tausendfach, millionenfach,
Scheu’n nicht, Fluten zu durchwaten,
Zu erreichen Land, das brach.

Denn die Saatzeit hat begonnen,
Heilig, denn der Feind heißt Tod;
Bin ich früher ihm entronnen,
Treibt zum Streit mich jetzt die Not.

Denn der Sog des Ewiglebens,
Ewigfließens aller Tat
Lässt mich hoffen nicht vergebens,
Bricht herauf die neue Saat.

Stamm an Stamm in Reih’ an Reihe
Soll sich stemmen himmelan;
Nur dem Leben gelt’ die Weihe,
Andres heil’ger sein nicht kann.

‚Heilig, ewig, Tod nicht – Leben!‘
Ist die Losung jener Macht,
Die nicht nehmen, sondern geben
Will, was euch zu Menschen macht.

Brechen soll ins All der Träume
Sich die Bahn der Lebensstrom,
Denn allein noch off’ne Räume
Zeigt des Himmels nächt’ger Dom.

Dorthin muss das Wachsen dringen,
Blüte ihre Samen senden,
Dass wir ’s erste von den Dingen
Nicht verprassen und verschwenden!“

18.06.1999

Drohendes Ende

„Eu’r Ende droht!
Ich spür den Tod.
Er winkt mir zu,
Und ’s Schwert trieft rot;
Hin meine Ruh.“

04.08.1999

Überfahrt

„Denn nimmer find’ ein andres Boot;
Ich muss erbittert streiten.
Auf meinem Floß mir ’s Ende droht,
Und Schmach würd’s mir bereiten.

Denn überqueren will die See
Und meinen Fuß einst setzen
Auf neue Erde, denn das Weh
Der alten kann nicht schätzen.“

18.09.1999

Flügelschimmel

„Dringt mein Wort ins Augenlicht
Euch und in die Hirne,
Trägt mein Ross auch eu’r Gewicht,
Ihr, im weißen Zwirne.

Wissenschaftler! – so ihr’s seid,
Gelten euch die Worte.
Seid zum Sturm aufs All bereit,
Auf schließ’ euch die Pforte.

Wundersam vermehren wird
Sich mein Flügelschimmel,
Jeden von euch tragen wird
Er in alle Himmel,

Wenn ihr nur den Sinn erkennt
Und eu’r Handeln richtet
Aus nach dem, was ich euch send’,
Auf allen Tand verzichtet!“

23.10.1999

Chance

„So wie vom Nass das Leben
Aufs Festland konnte streben,
Weil es nicht furchtsam war,
So bietet sich die Chance,
Zu wahren die Balance
Wie schon Milliarden Jahr,
Nun neue Schritte wagend,
Dem Glauben nicht entsagend,
Zu meistern die Gefahr.

Und eigen sei’s den Seelen,
Das Ziel nicht zu verfehlen,
Das ew’ges Leben heißt.
Das Leben dien’ dem Leben,
Dafür ward’s uns gegeben;
Wer nicht das Leben preist,
Der ist dem Tod verfallen,
Uns Wesen schadet allen –
Zu leben euch befleißt!

So tönt nun ’s Horn zum Sammeln,
Eh’ sie das Tor verrammeln,
Die Knecht’ der Totenwelt;
Am Himmel blinkt mein Zeichen,
Beginn, noch ohnegleichen –
Der Himmelsfahrer Zelt.
So bündelt euren Willen,
Die Sehnsucht jetzt zu stillen;
Das Feld wurd’ früh bestellt…“

19.11.1999

Deutsches Jerusalem – deutsches Judäa

„Ich frage euch, die ihr seid Christen,
Glaubt ihr an des Hirten Wort?
Was gilt euch das Werk der Faschisten,
Was gilt euch der Judenmord?

Ihr wisst, in der Schrift steht geschrieben
Vom Gräuelbild, wo’s nicht soll sein.
Ihr wisst, in der Schrift steht geschrieben,
Was lehr’n soll das Tempelgestein.
Ihr wisst, in der Schrift steht geschrieben
Vom Ende Jerusalems!

Wie könnt ihr in Gleichmut euch üben,
Wenn Schlimmeres soll noch geschehen,
Als das, was die Welt hier in Deutschland
Im Holocaust aufziehn hat sehen?

Wollt ihr eure Schrift jetzt zerreißen,
Oder ist es euch angenehm,
Einen neuen Mord gutzuheißen,
Der brüllt in Jerusalem?

Judäa ist qualvoll gestorben;
Was blieb, wurd’ zerstreut in die Welt;
Was nicht mehr konnt’ werden verdorben,
Hat sich zueinander gesellt
Im Land um die heilige Stätte.“

09.12.1999

Gegen den Tod

„Morden will den Tod,
Berauben will ihn Dieb,
Brennen soll sein Heiligstes,
Ihm, der unser Leben stiehlt –
Mehr als mir ist lieb.
Und voll Arglist will betrügen
Ich ihn, ohne dass er’s spürt;
Und ich will ihn kalt belügen,
So in Sicherheit ihn wiegen,
Ohne dass mein Herz es rührt.
Ich will tilgen seine Spuren,
Wo es je nur möglich scheint;
Tönen lassen meine Luren,
Dass sich hinter meinen Schultern
Riesenhaft das Heer vereint,
Das allein ihn kann bekriegen
In des Geistes Übermacht;
Tod, dein Reich will ich besiegen,
Wissend, dass nie enden wird
Diese wahrhaft letzte Schlacht,
Es sei, d i r winkt der Sieg.“

26.12.1999

Die Auferstehung

„Klassen, Rassen,
Die sich hassen?
Die Völker gleichen
Zellenmassen.
Zusammengefügt
Zum höheren Ganzen,
Das dazu bestimmt ist,
Sich fortzupflanzen.
So wahr ein Mensch lebendig ist
Als Summe aller Teile,
So spricht die Wahrheit Jesus Christ,
Der Weg euch weist zum Heile;
Denn jedes Menschen Seele lebt
In allen seinen Taten;
Gleich, ob der Mensch zum Guten strebt,
Die Seele wird geraten
Ins Ganze, was zuvor benannt
Ich hab mit meinen Worten.
Und scheint die Seele auch zu leben
In toten Gegenständen,
Sind diese Werke Teile eben,
Die sich zum Ganzen fänden,
Wenn’s dem geläng’, den Tod zu meiden
Und sich im Himmel zu verbreiten.
Im Weltall so könnt’ auferstehen
In neuem Fleisch die Seele
Und könnte sich verwandelt sehen –
Die Schrift so nicht verhehle –;
Der neue Körper – Menschenheit
Mit allen ihren Werken,
Zu ew’gem Siegeszug bereit,
Ich sag’s, ihr sollt’s euch merken.“

02.02.2000

Zeichen der Zeit

„So höret mein Wort, denn den Saft seh ich steigen
Zu den Knospen hinauf, bis sich Blüten bald zeigen;
Und nützt nichts der Sommer, um Feigen zu bringen,
So wird auch kein Samen dem Baume gelingen.
Und naht dann der Winter, von dem ich gesprochen,
Dann ist der Stab recht bald gebrochen,
Dann lachen zehntausend Teufel euch Hohn,
Und Hölle bleibt euch auf ewig als Lohn.“

26.03.2000

Einbruch

„Ich breche ein in euer Haus,
In eure Schädelhöhle,
Und füllt es euch auch jetzt mit Graus:
Ich fisch’ nach eurer Seele!“

15.06.2000

Der Himmel – das Weltall

„Aufs Neue meiner Stimme Schall,
Aufs Neue höret ihren Hall:
Das Heil allein, das wahre Sein,
Die Rettung vor dem tiefen Fall
Gibt euch einzig und allein
Das Himmelreich im Weltenall!“

05.09.2000

Rettung in eigener Sache

„Der Jüngste Tag ist lang –
Ein schleichender Untergang.
Doch länger ist die Kunst,
Zu fliehen die Feuersbrunst,
Die schrecken wird die Erde,
Dass Schrift erfüllet werde.

Ihr lacht und jauchzt so heiter
Und glaubt, es geht immer so weiter;
Der Herrgott wird’s schon richten.
Der Herrgott wird vernichten,
Die ihn nicht fürchten bang.
Und lang währt die Rettung, so lang.

Wollt ihr euer Leben gewinnen,
Dann müsst ihr bald schon beginnen,
Denn weit sind die Meere der Himmel,
Und reit ich den Flügelschimmel –
Die Archen müsst selbst euch errichten
Oder aufs Leben verzichten.

Was soll hier noch Widerrede,
Was sollen hier Händel und Fehde?
Die Welt wird untergehen.
Und wollt ihr denn auferstehen,
Dann Menschheit muss gebären,
Dem Korne entsprießen die Ähren.“

15.01.2001

Ratschlag (I)

„Bleib fest wie ein Stein,
Kristallen und rein!
So rette mit Härte,
Was flieht noch vorm Schwerte!
Kein grollendes Toben,
Kein eigenes Loben
Wend’t um deine Bahn.
Die brodelnde Menge
Heißt Schmach nur und Enge
Und höhnt, es sei Wahn.
So übe Geduld,
Leist ab deine Schuld,
Uralt ist dein Plan.“

07.03.2001

Jerusalem, du neue Stadt

„Jerusalem, sollst sein mein’ Lieb’,
Allein zu dir treib mich mein Trieb.
Jerusalem, sollst sein mein’ Braut,
Sollst werden mir ganz nah und traut.
Kein’ andren Frau ich folgen will,
Will lieben dich in Frieden still,
Jerusalem, du neue Stadt,
Die in den Himmel steigt.

Jerusalem, bist du voll Zweck,
Dann bist du eine Schönheit keck;
Jerusalem, bist du voll Sinn,
Dann schmelze ich vor Liebe hin.
Wirst ewig schön sein, ewig jung,
Wirst nie verlieren deinen Schwung,
Jerusalem, du neue Stadt,
Die in den Himmel steigt.“

10.06.2001

Der Orden

„Ein Orden soll erstehen,
Gelenkt von meiner Hand.
Nie mehr soll er vergehen,
Auch nicht durch Weltenbrand,
Gestützt von allen Christen,
Die heil’ge Bruderschaft,
Vertraut mit allen Listen,
Dem Tod zu rauben Kraft.

Das Siegel an der Stirne
Heißt ‚Himmelreich im All‘,
Gebrannt in ihre Hirne,
Sie wehren woll’n dem Fall.
Der Himmel birgt das Leben,
Auf Erden wird’s verbrennen;
Ins Weltall soll’n sie streben,
Die Ordensleut’ sich nennen.“

17.07.2001

Ratschlag (II)

„Bewahrt euch die Hoffnung, so fest ihr könnt,
Und nährt sie mit aller Kraft!
So wie ihr euch damit verschanzt,
Das Schicksal Wege schafft.

Und hütet euch, die Sorge der Welt,
Euch abzudrängen, nicht ruht;
Doch was das Dasein euch erhält,
Vergeh’ nicht in Traumes Glut!“

2003

Titanic

„Titanic, sie wird untergehen,
Der Eisberg wird sie sinken sehen;
Der falsche Prunk, der falsche Stolz,
Versinken wird das morsche Holz.
Versinken wird das stolze Schiff,
Wo Eisberg treibt, da braucht’s kein Riff;
Versinken in die tiefste Flut
Wird all das flache Götzengut,
In schwarze Tiefe tief hinab,
Wo es zu Recht hat ew’ges Grab!
Das Unnütze muss untergehen,
Das Gute nur wird fortbestehen;
Doch ’s Urteil fällt alleinig Gott,
Das rechte Recht – des Gott’s Schafott.“

26.03.2002 und 27.06.2010